Zehn Jahre

ist es nun her, dass ich von heute auf morgen zu Hause ausgezogen bin, weil ich es in dem Trubel nicht mehr ausgehalten habe. Ich konnte nicht mehr lernen, weil es ständig hieß: Könntest du bitte, Machst du mal geschwind, Du bist ja zu Hause, Soll doch die Barbara, die hat ja Zeit…..
Meinen Papa hat der Entschluss damals tief getroffen – die ersten Monate weigerte er sich, uns zu besuchen. Das hat sich nach einem Jahr erst wirklich gelegt und ich denke, heute sieht er es positiv, dass ich damals wirklich ging und keinen Rettungsanker zu Hause habe. Wenn ich bei meinen Eltern bin, bin ich dort zu Besuch und ich bin gerne dort. Aber bis heute möchte ich nicht zurück um dort zu leben. Ich mag unsere Eigenständigkeit und unser Leben, das in manchen Dingen so ähnlich ist, wie das Zuhause war und in anderen Dingen so ganz anders.
Damals und heute war es für mich richtig, einen Schlussstrick zu ziehen und mit meinem damaligen Freund und jetzigem Vater meiner Jungs zusammenzuziehen und ein Jahr später zu heiraten. Wir mochten unsere Zweizimmerwohnung im Haus meiner Schwiegereltern und haben uns dort wohl gefühlt. Wir zahlten Miete, weil ich es so wollte und haben dort 7 Jahre zu zweit gewohnt, wobei nur zwei Jahre angedacht waren. Zeit zum Ausziehen wurde als Lukas da war und mir die Nähe zu meiner Schwiegermutter zu viel war. Ich wollte ganz auf eigenen Füßen stehen und mein Ding durchziehen – unbeobachtet und unbewertet. Wollte meine Wäsche ganz alleine sortieren, aufhängen, bügeln oder eben nicht bügeln.
10 Jahre ist es her, dass ich mich auf mein erstes Staatsexamen vorbereitete und inzwischen habe ich viele unterscheidliche Schulen kennengelernt – zwei Jahre als KV im Angestelltenverhältnis gearbeitet. Danach hatte ich meine erste eigene Klasse um danach noch ein Jahr als KV zu arbeiten um wieder nach Hause zu dürfen. Ja und dann wurde Lukas geboren, ein Jahr Elternzeit und dan wurde die Versetzung nach Hause wahr. Ich kam an eine Schule in der Nähe wo ich mich wohl fühle und erst ein Jahr mit 8 Stunden und dann noch ein knappes Jahr als Klassenlehrerin der ersten Klasse arbeitete. Und jetzt ist Jonas da und ich wieder in Elternzeit.
Ganz schön viel für 10 Jahre…

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