Geburtsbericht Tim

Nun bist du schon drei Wochen alt und jetzt erst komme ich dazu aufzuschreiben wie es war. Die Schwangerschaft mit dir war geprägt von der Frage ob alles gut geht, denn ab der 17. Woche hieß es schonen, damit es nicht wieder zu Blutungen kommt, denn die Plazenta lag erst vor dem Muttermund und der Bereich um die KS – Narbe war besonders gut durchblutet, dann auf der KS – Narbe. Als sie sich endlich hochgezogen hatte, verkürzte sich der Gebärmutterhals und wieder hieß es schonen. Nach unserem Urlaub waren wir dann in der 37. Woche und du durftest kommen und ich tat wieder alles ohne große Rücksicht, denn ich hatte genug und wollte dich endlich im Arm halten. Du fandest es aber offensichtlich sehr angenehm in mir und so warteten wir und warteten. Wir sehen uns eh nicht mehr, sagte der Frauenarzt Mitte August bevor er in Urlaub ging – der bis zum 10. September dauern sollte und in dieser Zeit wurde die weitere Vorsorge im Krankenhaus durchgeführt, in dem ich auch entbinden wollte. Dort wurde dann auch bestätigt, dass eine spontane Geburt zumindest versucht werden sollte. Nach dem ET am 1. 9. waren wir dann alle 2/3 Tage dort und auch in der Woche nach dem ET gab es wenige spürbare Wehen – meistens abends aber immer nur 2 oder 3. Trotzdem tat sich ein bisschen was, aber von Arztbesuch zu Arztbesuch änderte sich der Befund immer nur um einen cm.Also wurde abgesprochen, dass die Geburt am 8. 09. eingeleitet werden sollte. Wir sollten abends gegen 9 im Krankenhaus sein, dann wurde noch ein CTG geschreiben und nachts um 2 gab es dann den Wehencoctai, der ab 4.30 Uhr seine Wirkung tat und mich an die Toilette fesselte und hin und wieder eine kleine Wehe spürbar werden ließ. Das CTG um 7 Uhr zeigte alle 10 Minuten eine leichte Wehe, so dass man weiter abwartete. Daran änderte sich auch nicht viel bis um 10 Uhr morgens. Da entschlossen wir dann mit der Hebamme um 13 Uhr mit der Einleitung mit dem Wehentropf weiterzumachen. Leider wechselte dann auch die Hebamme und bei der neuen fehlte mir irgendwie die forsche Art meiner “Standarthebamme” die sehr zupackend und fordernd ist und mir bei weitem besser liegt als man könnte… man müsste…… Trotz allem ging es langsamst voran, der Wehentropf wurde immer mehr gesteigert, wir liefen den Gang auf und ab, irgendwann wurde dann die PDA gelegt, ohne die ich es nach der 1. Geburt nicht mehr machen wollte, liefen weiter auf und ab und liefen und liefen und liefen. Irgendwann erwähnte ich dann der Hebamme gegenüber, dass bei den beiden anderen Jungs relativ früh die Blase geprengt wurde worauf sie meinte, das könne man vielleicht machen… das würde den Druck steigern….. und wir liefen den Gang auf und ab und auf und ab und bei der nächsten Untersuchung sprengte die Hebamme dann tatsächlich die Blase und von da an ging es spürbar voran. Aber da die PDA nachließ´wurde noch einmal nachdosiert und ohne Blick auf das CTG wurde es dann für mich sehr schwierig richtig mitzuarbeiten. Dennoch spürte ich in mir den Druck und versuchte mit meiner Kraft in diese Richtung mitzuschieben so dass zum nächsten Schichtwechsel ein erstauntes “Oh, der ist ausrotiert” der neuen Hebamme erklang. Der Arzt wurde verständigt und dann hieß es mitarbeiten – auf dm Rücken, im Kniestand auf der Seite…. oh ich sehe schon die Haare, gleich haben sie es geschafft, noch 5 Wehen usw. usw. usw. eine ganze Stunde lan, dann hantierte und schob die Assistenzärrztin mit und dann wurde der Oberarzt zur Hilfe gerufen, der dann entschied, dass man den dich nun sofort und per Saugglocke holen würde. Dann ging es noch zwei Wehen – eine in der du übers Schambein, an dem du festhingst, gezogen wurdest und danach den restlichen Weg raus. Dann lagst du auch mir suchtest gleich die Brust und wir genossen einfach nur noch, dass du da warst. 21.44 Uhr bist du auf die Welt gekommen und es war von den drei Geburten die angenehmste und auch die erste, in der mir nicht mein Kreislauf verloren ging und ich tatsächlich nach der Geburt wieder auf den Beinen war – wackelig aber auf den Beinen.

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